Vorlesung Waseda 2008/2009
Franz Hessel : Ein Flaneur in Berlin
„Suchet nicht, so werdet ihr finden. Nur was uns anschaut sehen wir. Wir können nur - wofür wir nichts können.“ Franz Hessel (1880-1941), vom jüngeren Freund Walter Benjamin als „dieser große Schwellenkundige“ gerühmt, der die „Philosophie des Flaneurs“ als „ein Landeskundiger, ein Bauer von Berlin“ praktiziert, gehört zweifellos zu jenen deutschen Autoren des frühen 20.Jahrhunderts, die heute mehr Aufmerksamkeit verdienen. Als Übersetzer (u.a. von Marcel Proust), als Lektor des Berliner Rowohltverlages und als Feuilleton-Mitarbeiter diverser Zeitungen und Zeitschriften spielte er im literarischen Leben der Weimarer Republik durchaus eine wichtige Rolle. Hessel hat neben drei Romanen („Der Kramladen des Glücks“, „Pariser Romanze“, „Heimliches Berlin“), einem Romanfragment („Alter Mann“), Novellen, Gedichten und Kritiken vor allem mehrere Sammlungen Kurzprosa hinterlassen.
Im Mittelpunkt der Vorlesung soll Hessels Kurzprosa stehen, besonders diejenige, die sich auf Berlin bezieht.
Texte: Franz Hessel: Ein Flaneur in Berlin. Das Arsenal, Berlin 1984 (= Neuausgabe von “Spazieren in Berlin”, 1929); Franz Hessel: Ermunterung zum Genuß. Kleine Prosa. Hg.v. Karin Grund u. Bernd Witte, Brinkmann&Bose, Berlin 1981. Materialien werden auf Wunsch als Kopien verteilt.