Seminar Keio 2004/2005
Der Kölner Dom als Nationaldenkmal - Sein Schatten in der deutschen Literatur
Im Jahre 1248 legte der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden den Grundstein zum heutigen Kölner Dom, doch mußte der Bau 1560 eingestellt werden, so daß bis zum Weiterbau 1842 die Dom-Ruine 300 Jahre lang aus dem Mittelalter grüßte. Die Domvollendung zwischen 1842 und 1880 wurde die größte deutsche Bauunternehmung im 19.Jahrhundert. Der Dom wurde dabei zu einem nationalen Denkmal der Befreiungskriege gegen Napoleon und zu einem romantischen Erinnerungssymbol für die im Mittelalter verloren geglaubte deutsche Reichs- und Kircheneinheit umgedeutet, welche durch einen überkonfessionellen deutschen Nationalstaat ersetzt werden sollte. Nicht die Baugeschichte des Doms und seine politischen Implikationen selbst sollen jedoch im Mittelpunkt stehen, sondern die Schatten, die jene in der deutschen Literatur warfen. Texten von Friedrich Schlegel über Heinrich Heine und Theodor Fontane bis Heinrich Böll sollen dabei französischen Reaktionen (Victor Hugo, Guillaume Apollinaire) gegenübergestellt werden, um die Perspektiven deutlicher zu konturieren.
Zur Einführung empfohlen: Der Kölner Dom. Ein literarischer Führer. Hg.v. M-Klein, Insel Taschenbuch 2226, Frankfurt am Main / Leipzig 1998.
Texte und Materialien werden als Kopien zur Verfügung gestellt, weitere Literatur wird zu Beginn angegeben.