Vorlesung Rennes 1994/1995
Deutsche Philosophie : Staat und Gesellschaft
Hegel soll Jahr für Jahr den Tag des Lutherischen Thesen-Anschlages und den Tag des Pariser Bastille-Sturms besonders gefeiert haben, war doch die Verbindung von religiöser und politischer Freiheit wesentlich für Hegels Philosophie. Hegels Idealismus geht über Kants kritischen Dualismus hinaus, der in der „ungeselligen Geselligkeit“ des Menschen die natürliche Wurzel des kulturellen und politischen Fortschritts der Menschengattung sah.
Unter dem Titel „Staat und Gesellschaft“ leiten zwei Fragen und ihre unterschiedlichen Synthesen die Vorlesung zur „Deutschen Philosophie“: die anthropologische Frage, was die Natur aus dem Menschen macht und gemacht hat, und die eher pragmatische, was der Mensch aus sich selbst macht und machen soll.
Texte zur Einführung:
Hans Joachim Störing, Kleine Weltgeschichte der Philosophie, Fischer TB 6136.
Jacques Droz, Histoire des doctrines politiques en Allemagne, PUF (Que sais-je?, 1301).
Bruno Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte, dtv 4209-4216.
Plan der Vorlesung:
I.Religion und Politik vom Protestantismus zum Rationalismus
1.Kant
2.Fichte
III. Die Staatsdebatte im 18. und im 19.Jahrhundert
1.Herder
2.Schiller
3.Humboldt
4.Müller
5.Hegel
6.Stirner
7.Feuerbach
8.Nietzsche
1.Frühe Sozialisten: Weitling, Heß
2.Marx