Seminar Keio 2009/2010
Festkultur im Spiegel der deutschen Literatur
Ob Weihnachten, Karneval, Ostern oder Pfingsten, ob Nationalfeiertag oder 1.Mai, ob Geburtstag, Hochzeit, Jubiläum oder Beerdigung – in allen Kulturen teilen Feste durch ihre zyklische Wiederkehr den Ablauf des Jahres wie den der menschlichen Lebenszeit in sinnfällige Abschnitte ein. Nach Sigmund Freud ist ein Fest „ein gestatteter, vielmehr ein gebotener Exzeß, ein feierlicher Durchbruch eines Verbotes.“ („Totem und Tabu“, 1913)) Europäische Festkultur als ritueller Ausdruck von Lebensfreude und Gemeinschaftsgefühl hat Wurzeln in Antike und Christentum, in mittelalterlicher Festfrömmigkeit und höfischer Repräsentationskultur. Die heutige Trivialisierung des Festes durch Feiertag, Event, Party und Freizeitkonsum ist Anstoß zur Reflexion, die im Spiegel der deutschen Literatur vollzogen werden soll.
Text: Hans-Joachim Simm (Hg): Das Fest. Ein Lesebuch vom Feiern. Carl Hanser Verlag München 1981.
Texte und Materialien werden auf Wunsch als Kopien zur Verfügung gestellt, weitere Literatur wird zu Beginn angegeben.