„Die Blendung. Roman“ – Elias Canettis Wiener „Comédie Humaine an Irren“
(Plan / Gliederung)
Einleitung: Das „erste Buch“ und die Autobiographie Canettis
I. Experimentalroman und „Wortkunstwerk“
I.1. Ein polyphoner Stadtroman: Wiener Karneval um 1930
I.2. Akustische Masken“: Sprachphysiognomik und Sprachgestik statt Charakterpsychologie (Karl Kraus)
II. Satire: der „reine Büchermensch“ als Held
II.1. Professor Dr. Peter Kien: Philologie als Lebensform
II.2. „Abstrakter Idealismus“ (Georg Lukacs): „Kopf“ und „Welt“
II.3. Das Unbewußte: Traumdeutung und Traumprophetie
III. Groteske: eine „Comédie Humaine an Irren“
III.1. Dante, Balzac, Dostojewski als Muster?
III.2. Kafka, Broch, Musil als Wahlverwandtschaften?
III.3. „Selbstanprangerung“ : eine episch-dramatische Provinz der Krüppel
III.4. Angst, Begehren, Geld, Macht: „tote Seelen“ und „Dämonen“
III.5. Liebe und Haß: die Frau als „Analphabetin“
III.6. Konjekturen und Prothesen des Machtwahns: monumentale symbolische Wunschleiber
IV. Babel und Wien: Sprache und Kommunikation im „Zeitalter der vollendeten Sündhaftigkeit“
IV.1. Sprachverwirrungen: Verhör(en)
IV.2. Vereinzelung und Vermassung: Versehen, Verkennen, Verurteilen
IV.3. Chinesische Mauern und indische Tiger: Selbstverteidigung bzw. Selbstbehauptung als Selbstzerstörung
V. Bilder der „Blendung“: Autodafé, Apokalypse, Erlösung
V.1. Canettis Ikonographie: Breughel, Rembrandt, Grünewald, Michelangelo, Goya, Grosz
V.2. „Blendung“ als Strukturmetapher des Romans
V.3. Imitatio et revocatio Christi: Feuer-Tod als Triumph des Lebens?
V.4. Allegorisches Sprechmaskenspiel statt moderner Psychiatrie?
VI. Zur literarischen Faßbarkeit der „Welt“ im 20.Jahrhundert
VI.1. Mimesis: die Darstellung von „Masse“ im Roman
VI.2. Fiktionen: „Blendung“ als Lebensform? Als Literaturform?
VI.3. Zitationen und Sollizitationen: Schreiben als Wieder-Holung der Welt?
Schluß: Der Romanschreiber als Sprache zeigender Zeit-Zeuge des Weltgerichts